Tischtennis

Tischtennis: SVS II verliert mit Unentschieden das Pokalfinale

2018 04 28 Finale 21 Die Sieger Berliner SC

Geschichten gibt's, die glaubt man nicht: Obwohl die 2. Mannschaft nicht unterlegen war, stand sie am Ende mit leeren Händen da.

Kreisvorgabepokalfinale 2018

Samstag, 28.04.2018: SV Schmalensee II - Berliner SC I 5:5

"Im Sport ist nichts unmöglich!" - diese uralte Erkenntnis bewahrheitete sich auf kuriose Weise im diesjährigen TT-Pokalendspiel. Unsere Mannschaft begrüßte in eigener Halle den zwei Klassen höher spielenden Berliner SC I. Hoch motiviert und energisch um jeden Ball kämpfend, bestritt das Quartett aus Olaf Suhr, Christopher Brust, Marco Stein und Angelika Struve-Stein alle Partien. Zwei Stunden nach dem ersten Aufschlag gab's einen Sieger, der sein Glück selbst nicht recht verstehen konnte. Aber der Reihe nach:

2018 04 28 Finale 05 Brust Struve Stein

Auf verlorenem Posten: Angelika Struve-Stein (rechts) und Christopher Brust.

Für die Doppel hatte sich unser Team auf die Paare Olaf/Marco und Angelika/Christopher verständigt, die, wie auch später in den Einzeln, aufgrund des Klassenunterschiedes jeden Satz mit einem 3:0-Vorsprung beginnen durften. Erstere sicherten ihren Farben ohne große Gefahr einen Punkt mit 3:0 über Lutz Graack/Carsten Bohnensack, derweil Angelika und Christopher deutliche Probleme mit ihren Kontrahenten Florian Baer/Stefan Koscielny hatten. Besonders die unberechenbar gespielte kurze Noppe auf der Rückhand Baers machte ihnen zu schaffen. Zusammen mit vielen eigenen Fehlern führte dies zur 0:3-Niederlage.

2018 04 28 Finale 08 Olaf Suhr2018 04 28 Finale 17 Christopher Brust

Versuchten alles, scheiterten aber beide an Berlins Nummer 1: Olaf Suhr (oben) und Christopher Brust.

Olaf konnte im Anschluss Berlins 2er Philip Schramm 3:1 bezwingen, jedoch sollte sein unnötiger Satzverlust am Ende noch eine bedeutsame Rolle spielen. Am Nebentisch bekamen die gut 15 an der Bande mitfiebernden Zuschauer, darunter ein halbes Dutzend Gästefans, einen engen wie mitreißenden Schlagabtausch zwischen Christopher und Florian Baer zu sehen. Von vier Sätzen wurden drei erst in der Verlängerung entschieden. Mehrfach kamen spektakuläre Rallyes zustande, in denen sich unsere Nummer 2 mit der Ballonabwehr weiter hinter der Platte aus der Bedrängnis befreien konnte. Obwohl bereits aus dem Doppel bekannt, tat sich Christopher nach wie vor schwer mit dem unkalkulierbaren Noppenspiel seines Gegenübers. Gehäufte kleinen Punktverluste im Block-, Rückschlag- oder Topspin-Spiel gegen dieses Material brachten am Ende den Ausschlag zugunsten des Gastes (1:3). Sehr gut spielten in der Folge die "Steine" Marco und Angelika auf. Erst holte Marco mit 3:1 einen Zähler gegen Carsten Bohnensack, Vater des ehemaligen und vielleicht bald erneuten SVS-Spielers Marco Bohnensack, dann drehte seine Mutter einen 0:1-Rückstand noch zum Sieg über Stefan Koscielny (3:1).

2018 04 28 Finale 19 Marco Stein

Knapper geht's nicht: Marco Stein verpasste um Haaresbreite den entscheidenden Punkt.

4:2 nach der ersten Einzelrunde - der SVS II schien bereits eine Hand am Pott zu haben, schließlich wäre beim 6. Punkt Schluss gewesen. Als nun die beiden Spitzenspieler aufeinandertrafen, ereilte Olaf leider das gleiche Pech wie zuvor seinen Mitspieler. Auch er fand kein erfolgreiches Konzept gegen Baer, der sich wiederum gesteigert hatte und nun zusätzlich mit zahlreichen Schüssen aus Vor- und Rückhand direkt punktete - 1:3 gewann der Gast. Besser machte es Christopher, der sich nicht überragend wenngleich insgesamt sicher gegen Schramm mit 3:1 behaupten konnte, aber auch dieser eine Satzverlust wäre vermeidbar gewesen. Jetzt folgte ein Krimi, der es an Dramatik wahrlich in sich hatte. Das Duell Marco gegen Koscielny ließ zwei originäre Fußballer mit Spaß an der kleinen Zelluloid-Kugel aufeinandertreffen. 9:11 ging Satz 1 an den Ex-Trainer des TuS Garbek, woraus unser Kicker durch 11:9 und 11:8 eine Führung machte, ehe Satz 4 erneut 9:11 verloren ging. Im entscheidenden 5. Durchgang führte Marco 7:3 und 10:8. Zwei Matchbälle vergab unsere Nummer 3, woran sich eine kaum auszuhaltende Verlängerung anschloss. Bei 10:11 sprang ein Schupfball direkt vom Netz auf die Tischkante Koscielnys zum 11:11-Ausgleich; manchem Fan blieb spürbar die Luft weg. Danach gelang dem Berliner doch noch mit 16:14 der Punktgewinn für sein Team (3:2). Nun war es an Angelika ihrer Mannschaft den Siegpunkt einzuspielen. Obwohl sie sehr engagiert zu Werke ging, war Bohnensack in diesen Momenten der bessere Spieler und setzte sich verdient 3:0 durch.

Spielende, 5:5-Unentschieden - was nun? Es musste doch einen Finalsieger geben! Damit begann das große Rechnen, und dieses brachte die nächste Unfassbare Tatsache hervor: Nach 19:19 gespielten Sätzen stand es ebenfalls unentschieden und mit 382:363 Bällen lag der SVS II sogar vorne. Karsten Rathje, anwesender Sportwart des KTTV Segeberg und Spielleiter des Vorgabepokals, verkündete die schwer verdauliche Entscheidung: Bei Remis und Satzgleichheit spielen die gewonnenen Bälle laut Pokalregularien keine Rolle, es gewinnt die punktvorgebende Mannschaft, also der Berliner SC I! Der Drittklassist, ungläubig staunend über diesen unverhergesehen Ausgang, brauchte einige Zeit, um zu realisieren, dass seine Spieler nun die Trophäe stemmen durften. Währenddessen breitete sich unter SVS-Spielern und -Fans sichtlich Fassungslosigkeit aus. In keinen Belangen unterlegen, mussten sie nun zuschauen, wie die Gäste in ihrer Halle den Pokalsieg feierten.

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Geschlagen ja, gebrochen nein: Die 2. Mannschaft spielte trotz der Finalniederlage einen hervorragenden Pokal.

2018 04 28 Finale 21 Die Sieger Berliner SC
Unverhofft kommt oft: Die Vorgabepokalsieger 2018 Stefan Koscielny, Philip Schramm,
Florian Baer, Carsten Bohnensack und Lutz Graack (von links).

 

Trotz dieses mehr als unglücklichen Ausgangs saßen beide Mannschaften samt Anhängern danach frisch geduscht bei Kartoffelsalat, Würstchen und Pizza zusammen, um diesen bemerkenswerten Abend ausklingen zu lassen. Einig waren sich glücklicherweise alle: Der Entscheidungsmodus dieses Wettbewerbes muss überarbeitet werden, um in jedem Fall den Sieger auf sportlichem Wege zu ermitteln. Der nächste KTTV-Verbandstag im Juni dürfte reichlich Diskussionsstoff bieten!

 

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